Dienstag, 12. März 2024

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 196

 Gut gfruhstuckt is forr de ganze Tach, gut gschlacht forr 's ganze Johr un gut gheirat forr 's ganze Lewe.

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Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)

Dienstag, 5. März 2024

Interferențe culturale sud-est-europene în Germania

Ingolstadt, orașul bavarez în care se află una din fabricile și sediul administrativ al concernului de automobile Audi, se bucură de o activitate culturală foarte intensă. Unul dintre evenimentele anuale din acest oraș prezintă cultura muzicală a unui popor european sau de pe un alt continent. Ultima Noapte a muzicii a fost dedicată Ungariei și a avut loc la 20 noiembrie 1999.
Teatrul Ingolstadt
Foto: Anton Potche
Într-un maraton muzical au dansat și au cântat ansambluri din Ungaria și Germania, oferind publicului, pe lângă elemente de muzică și dansuri maghiare, și multe opere din domeniul muzicii clasice, scrise de compozitori ca Liszt, Berlioz, Strauss, Kodály, Dvořák, Brahms. ș.a. În 9 încăperi diferite ale Teatrului Ingolstadt răsunau concomitent, de la ora 17:00 până după miezul nopții, melodii care sugerau de multe ori libertatea privirii zburătoare peste largul câmpiei Panoniei.
De nu mai puțin de 18 ori au fost interpretate în Noaptea muzicii ungare opere compuse de Béla Bartók (1881 – 1945). Când, într-o interpretare magistrală, Orchestra de Cameră a orașului Ingolstadt, sub bagheta lui Stefan Reil, a intonat Dansuri populare românești - scrise în anul 1917 de compozitorul originar din Sânnicolau Mare -, mulți melomani (în jur de 900 se aflau în sala festivă a teatrului) simțeau interferențele culturale din zona sud-estică a Europei. A fost o noapte cu multe momente emoționante care nu își neagă rădăcinile bănățene sau transilvănene. Nu rare au fost momentele în care iubitorul de muzică, aflând-se în drum spre o altă sală, auzea câte un cuvânt unguresc sau românesc.
Universalitatea limbii muzicale ne-a dezvăluit și de data aceasta secretul unei Europe unite: curiozitatea și dorința de înțelegere a ceea ce ni se pare doar la prima vedere străin și departe de posibilitățile noastre de percepere.
Anton Potche


din TIMIȘOARA INTERNAȚIONAL, Timișoara, decembrie 1999



Dienstag, 20. Februar 2024

Dienstag, 13. Februar 2024

Junialis der serbischen Schulen

Das Junialis der serbischen Schulen, welches Sonntag im Jagdwalde abgehalten wurde, muß als eines der gelungensten Schulfeste bezeichnet werden. Begünstigt vom herrlichsten Wetter, setzte sich Nachmittags 1 Uhr die serbische Schuljugend, einige hundert Knaben und Mädchen in Begleitung ihres Lehrkörpers, voran die als Honvéds adjustirte Knabenmusikkapelle aus T.=Gyarmatha, in Bewegung und langte um 2 Uhr unter den schattigen Bäumen des Jagdwaldes an. Eine Anzahl Schulfreunde hatte für die leibliche Stärkung gesorgt, so Herr Stadtrepräsentant Mersa für einen ausgiebigen Braten, dem sowohl Kinder als auch Erwachsene alle Ehre anthaten; andere Herren hatten für Getränke und Backwerk in so reichem Maße Sorge getragen, daß kaum alles aufgezehrt werden konnte. Nach und nach fanden sich in hunderten von Fiakern und Landfuhrwerken die hervorragendsten Bürger und Stadtrepräsentanten sowohl serbischer als auch anderer Nationalitäten ein und nahmen an dem Feste aktiven Antheil. Die Schuljugend sang ungarische und serbische Lieder und es wurde während der Pausen mit Ausdauer getanzt. Nach 8 Uhr Abends kehrte die Schuljugend in die Fabrik zurück.

aus Temesvarer Zeitung, Temeswar, 10. Juni 1885

Dienstag, 6. Februar 2024

Naumannsche Sparmethoden

Sparen, sparen, sparen. 30 Milliarden Mark müssen es sein, sagt Finanzminister Hans Eichel (SPD). Angesichts der leeren Staatskassen ein bestimmt hehres und von allen, auch von der Opposition, als notwendig erachtetes Ziel.
Alle müssen sparen, quer durch die Ministerien und ebenso durch die Republik. Das Resultat dieser Devise konnte in einem Wohlstandsland nur eines sein: Aufschreie des Entsetzens aus allen deutschen Landen und aus allen Bevölkerungsschichten. Sparen ja, aber doch bitte nicht bei uns, sagen Arbeitnehmer, klagen Arbeitgeber, zetern Beamte, ängstigen sich Rentner, philosophieren Professoren und, und, und.
Also wo beginnen mit dem Kürzen? Da liegt der Hund begraben. Unsere SPD/Grünen-Oberen (Wer hat die bloß gewählt? Plötzlich will es niemand gewesen sein!) verhalten sich bei der Suche nach einigermaßen rechtfertigbaren Lösungen durchaus natürlich, wie die Elemente unserer Umwelt . Sucht das Wasser sich nicht immer den einfachsten, also den widerstandsärmsten Weg ins Tal? So auch Politiker, die unter dem Zwang des Handelns stehen. Es gilt, die großen Felsblöcke auf dem Weg ins Tal der Tränen mit so wenig Substanzverlust wie möglich zu umschiffen.
Arbeitnehmer, Arbeitgeber, die Ärzteschaft sowie das immer größer und als Wahlpotential stärker werdende Heer der Rentner sind schwer überwindbare Sparhürden. Also muss hier mit großer Sorgfalt und viel Überzeugungskraft vorgegangen werden. Wen mag es da noch wundern, wenn Verbände ohne oder mit einer schwachen Lobby vom Strudel des Sparstroms mit in die Tiefe gerissen werden, und zwar so brutal, dass sie sogar in ihrer kulturellen Eigenständigkeit gefährdet werden. Die Landsmannschaften gehören zu diesen leicht wegspülbaren Steinchen im soziokulturellen Gefüge der deutschen Gesellschaft.
Bei dieser Bevölkerungsschicht scheint keine besondere Rücksicht geboten zu sein. Man kürzt einfach nach Gutsherrenart, ohne sich weiter um kurz- und langfristige Folgen dieses Vorganges zu kümmern.
Es soll hier durchaus nicht mit parteipolitischem Gedankengut manipuliert werden. Denken wir nur an die Einschnitte im Fremdrentengesetz. Da wollten sich CDU/CSU und FDP auch eine goldene Nase verdienen. Die paar Groschen mehr im Haushalt konnten es damals ja wohl nicht ausgemacht haben, aber in der Gunst einiger Wählerschichten durfte man vielleicht punkten. SPD und Bündnis/90 Die Grüne handeln genau nach dem gleichen Prinzip: Wo der Widerstand schwach ist, wird nicht lange gefackelt und einfach gekürzt.
Bei unseren Rentnern ist nicht mehr viel zu holen, also wendet man sich der Kultur zu. Was uns Aussiedlern an den Plänen zur Kürzung der Fördermittel für die Kulturarbeit der Vertriebenenverbände aufstößt, ist vor allem die Art und Weise, wie Staatsminister Dr. Michael Naumann mit dem erhaltenswerten Kulturgut, das außerhalb unserer jetzigen Staatsgrenzen entstanden ist, umgeht. Einfach Museen und Kulturhäuser zusammenzuschließen, ohne sich vorher mit den fachkompetenten Trägern dieser Institutionen zu beraten, ist schlicht und einfach unprofessionell. Dem Verlagsspezialisten Naumann darf man ruhig sagen, dass hier Fusionsorgien, wie sie zurzeit auch im Verlagswesen gefeiert werden, unangebracht sind. Die Kultur muss für die Menschen erreichbar bleiben. Sie muss für den Einzelnen nach zumutbaren Fahrzeiten zugänglich sein. Bei den Vertriebenen und Aussiedlern ist das schon darum schwierig, weil sie über das ganze Bundesgebiet verstreut wohnen, während ihre Kulturhäuser / Museen nur in wenigen, weit voneinander entfernten Städten liegen. Das ist eine verständliche Folge ihrer Einbürgerungsgeschichte der zurückliegenden 50 Jahre.
Eben darum brauchen die Landsmannschaften ihre hauptamtlichen Kulturreferenten, um das Kulturbedürfnis der Vertriebenen und Aussiedler flächendeckend zu befriedigen, und nicht zuletzt um bundesweit, mal in München und mal in Düsseldorf oder wo immer es möglich ist, in die Öffentlichkeit zu wirken. Nur so wird die kulturelle Vielfalt der Sudeten-, Ost- und Südostdeutschen auch eine Bereicherung für dieses Land sein.
Es geht um unsere ureigenste deutsche Kultur, um nicht mehr und nicht weniger. Wenn trotz aller rigoroser Sparmaßnahmen in Berlin noch eine halbe Million Mark Zuwendungen für einen Fußball-Entwicklungshelfer in Kenia lockergemacht werden (nur eine von 483 in der Wirtschaftszeitung AKTIV als „teils gut getarnt“ apostrophierte Zuwendungen mit einem Volumen von sage und schreibe 34,6 Milliarden Mark), so müsste für die Kulturarbeit der Vertriebenen und Aussiedler doch wirklich ein vernünftiges Finanzierungskonzept gefunden werden können. Gerade jetzt sollte der Kulturbeauftragte der Bundesregierung uns nicht nach dem Geschichtsverständnis des Wadlbeißers aus dem Saarland als „Paragraphen-Deutsche“ behandeln, sondern unseren Beitrag zur deutschen Kultur entsprechend würdigen und unterstützen.

Anton Potche

aus BANATER POST, München, 5. November 1999

Dienstag, 23. Januar 2024

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 194

 Passeert is passeert. Mädche forrwas kreischt?

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Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)

Dienstag, 16. Januar 2024

Die General-Versammlung des Bienenzüchter-Vereines

Die General-Versammlung des Bienenzüchter-Vereines hat am 3. d. in Gyarmatha stattgefunden und war äußerst zahlreich besucht und zwar in dem Maße, daß dies die bestbesuchte Versammlung seit dem sechsjährigen Bestehen dieses Vereines war. Dem LANDBOTEN entnehmen wir hierüber folgende aus Gyarmatha gemeldete Details: Sonntag wurden die Gäste durch die von der Gemeinde Gyarmatha gratis gestellten Wägen von Temesvar abgeholt und trafen hier Abends ein. Nach Besorgung der Quartiere fand im großen Gasthause der Bekannschafts-Abend statt, bei welcher Gelegenheit die geehrten Gäste durch das vom hiesigen Gesangsvereine vorgetragene Imkerlied (verfaßt vom Herrn Josef Szentz, in Musik gesetzt vom Herrn Lehrer Lukas) begrüßt wurden. Der Gesangsverein trug in gelungener Weise noch mehrere Lieder vor, wofür ihm die zahlreichen Gäste wohl eine dankbare Erinnerung bewahren werden.
Montag um 10 Uhr begann die Generalversammlung. Vorträge hielten: Herr Baron Béla Ambrózy über „die Fütterung der Bienen durch Mehl und Milch“; Herr Nik. Grand behandelte die Frage: „Warum will es mit unserem Vereine nicht vorwärts gehen?“ schließlich sprach Herr Joh. Reiter über „Arbeitsbienen in Drohnenzellen“. In Besprechung der behandelten Fragen mich einzulassen, das verbietet mir der knappe Raum, der mir gegönnt, und dann ist hiezu das Fachblatt des Vereines berufen. Aus dem Rechenschaftsberichte der Vereinsleitung will ich nur im Allgemeinen das hervorheben, daß der Verein auch in diesem Jahre trotz einiger in ihm ausgebrochener Zwistigkeiten erhebliche Fortschritte gemacht, da derselbe gegenwärtig 620 Mitglieder zählt. Aus dem Rechenschaftsberichte des Vereinskassiers sei erwähnt, daß der Verein seit der letzten General-Versammlung in Gyertyámos (10. - 12. Juni 1877) bis zur heutigen Versammlung an Einnahmen hatte: 1329 fl. 60 kr., an Ausgaben 1197 fl. 35 kr., so daß ein Kassarest von 132 fl. 25 kr. vorhanden ist, was auf eine geordnete Gebahrung innerhalb der Vereinsleitung schließen läßt.
An der Ausstellung beteiligten sich 27 Aussteller, theils Verfertiger von Bienenzucht-Gerätschaften, theils Honig-Produzenten. Da gab es Bienenwohnungen und Schleudermaschinen, in allen möglichen Formen, neu eingerichtete Bienenhauben, Entdeckelungs-Messer, Mittelwände u. s. w., Reps- und Akazien-Honig war zahlreich vertreten, aus Essig und Schnaps aus Honig war vorhanden. Doch wer könnte auch nur annähernd all‘ das nennen, was hier im reichsten Maße ausgestellt war; einem Imker mußte bei diesem Anblicke vor Freude das Herz hüpfen, wie auch zahlreiche Ankäufe bei dieser Gelegenheit geschahen.
Um 1 Uhr fand das Festmahl statt, an dem sich gegen 160 Gäste beteiligten. Die heitere Stimmung die dabei herrschte, wurde noch durch die lustigen Stücke erhöht, welche die Temesvarer Zigeuner-Musik erklingen ließ. Auch Toaste, nach „alter Sitt‘ und altem Brauch“, wurden zahlreiche ausgebracht, unter welchen der erste vom Vereinspräses G. Góar gesprochen, Sr. Majestät dem Könige galt; von den übrigen sei noch erwähnt der Toast des Baron Béla Ambrózy auf den Vereinspräses, des hochw. Herrn Dechanten F. Blitzky auf den Baron B. Ambrózy, des Vereinssekretärs Grand auf den Herrn Vizegespan Rötth u. s. w.
Um 4 Uhr wurde in unabsehbarer Wagenreihe nach der Pußta Lukin gefahren, wo der Baron Béla Ambrózy seinen Bienenstand hat. Derselbe besteht aus 4 Pavillons, jeder für 90 Völker (gegenwärtig sind blos 2 mit Völkern besetzt) und einer Anzahl von Kästen und gewöhnlichen Körben. Der jetzige Stand beläuft sich auf beiläufig 400 Völker. Der bewährte Bienenmeister Herr Gegenfurtner gab den Besuchern über Alles bereitwilligst Aufschluß, und bot es überhaupt einen eigenthümlichen Anblick, so viele Menschen, so ungenirt, mitten unter den summenden Bienen sich bewegen und herumhantiren zu sehen. Zum Schlusse bewirthete der Herr Baron mit altungarischer Gastfreundschaft seine zahlreichen Gäste, die von der Bienenwirtschaft auf Pusta Lukin das freundlichste Bild als Angedenken mitnehmen werden. Abends 9 Uhr begann das Kränzchen, in dem es sehr lustig zuging.
Nächsten Tag wurden die Preise verkündet, welche an 12 Aussteller verliehen wurden. Als nächster Ort der General-Versammlung wurde Werschetz bestimmt.

aus TEMESVARER ZEITUNG, Temesvar, 9. Juni 1878

Dienstag, 9. Januar 2024

Rettungsanker für Arbeitnehmer

Zum Artikel BDI: IG-Metall-Forderung, „verheerendes Signal“ in der Ausgabe vom 11. Oktober:
Es gibt in der Metallindustrie trotz aller Automatisierung nach wie vor Arbeitsplätze, die den Menschen physisch extrem belasten. Ein Arbeiter, der tagein, tagaus das wohl unwiderlegbar wichtigste Glied der Wertschöpfungskette eines Produktes schmiedet, kann beim Zwickel-Vorstoß zur 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich nur dankbar aufatmen, auch wenn er selbst vielleicht nicht mehr in deren Genuss kommt.
Sein Dankbarkeitsgefühl an diese Vision entspringt dem Schweiß, seinen schmerzenden Gliedern, lädierten Bandscheiben und nicht zuletzt dem demütigenden gesellschaftlichen Image seiner oft als an der untersten Stelle menschlicher Würde empfundenen Arbeit. Es ist wahrscheinlich für selbst nicht betroffene Menschen kaum nachvollziehbar, welche selbstzerstörerischen Kräfte von im Laufe eines Arbeitsalltages angehäuften Frustrationen hervorgerufen werden können. Demotivation, Depression und nicht selten die Flucht in eine Sucht (meist Alkohol) sind die Folgen. Das alles natürlich unter für Außenstehende unvorstellbaren Zeit- und Stückzahlvorgaben!
Was in den Augen eines Präsidenten des BDI ein „verheerendes Signal“ ist, muss leider von vielen arbeitenden (schuftenden!) Menschen als Rettungsanker empfunden werden. Wer von ihnen eine ökonomisch ausgewogene Ratio erwartet und den IG-Metall-Beschluss als „egoistisch“ apostrophiert, trägt blanken Zynismus zur Schau, der offenlegt, wie weit sich die Gräben zwischen den gewerblich tätigen Menschen und den Vorgebern und Verwaltern der Arbeit aufgetan haben.

Anton Potche

aus DONAUKURIER, Ingolstadt, 26. Oktober 1999