Samstag, 30. Juli 2011

Fragmente


Seite 66f
2. Kriegsteilnehmer, die bis 1. Feber 1916 eingerückt sind
[...] Über die verschiedenartigen Einteilungen unserer Dorfkinder beim Heere gibt folgende Tabelle eine Übersicht. (Sihe Tab. 5. Eingerückte von August  1914 bis Februar 1916).
Diese Tabelle zeigt, daß von 725 Militärpersonen 556 sich mit dem 1. Feber 1916 auf dem Kriegsschauplatz befinden, zu verschiedenen Aushilfsdiensten aber 169 verwendet werden, also 30,4% der Eingerückten. [...]
a.) Von den 169 Abkommandierten befinden sich :
- ... ... ...
- bei der Militärmusik      8
- ... ... ...

Anhang A
A.1.: Namensliste der bis 1. Feber 1916 Eingerückten (Auszüge, Seiten 93 bis 115)


aus Temesgyarmat - Während der Kriegszeit 1914 - 1918,  von Pfarrer Franz Demele, Temeswar 1919 (Herausgegeben von Josef Schäffer & Heimatortsgemeinschaft Jahrmarkt, 1992)


Aus einem Zeitungsbericht (Titel nicht mehr bekannt)

Seite 2
... Um 11 Uhr vormittags traf Gesandter von Mutius in der Gemeinde Jahrmarkt ein, wo ihn die Bevölkerung an der Spitze mit Gemeinderichter Stefan, Notär Kemeny, Lehrer Zimmerer und die Musikkapelle Kelter herzlich begrüßte und zur Kirche begleitete. Die Gäste konnten eine alte Ortssitte, die Verkündigung von Gemeindeangelegenheiten durch den Gemeindediener, beobachten. Im gastfreundlichen Pfarrhause begrüßten Dechantpfarrer Anton, Feuerwehrkommandant Lehrer Wilwerth, die Vertreter des Gesangvereines, die Geldinstitute, des Landwirtschaftsvereines, der Gewerbekorporation usw. herzlichst den hohen Gast, dem zu Ehren die Feuerwehr und der Jugendverein und die Musikkapelle Loris ausgerückt war.


Loris-Kapelle, Jahrmarkt vor dem 1. Weltkrieg
liegend v.l.n.r.: Mathias Loris (Spitz- oder Rufname: Turmann Matz), Adam Grund (Djula Adam) //  1. Reihe v.l.n.r.: Franz Jost (Windrichs Franz), Johann Kassnel, Josef Zeich (Kowlenzer Sepp), Peter Loris - Kapellmeister, Andreas Kilzer (Pedérsch Andres), ......, Wilhelm Bild (Weiße Wilm), Fabian Till //  2. Reihe v.l.n.r.: ......, Heinrich Till (Kette Hennrich), ......, ......., Ignatz Rosar (?), Peter Küchler (?), Peter Geier //  3. Reihe v.l.n.r.: Anton Krämer (Berns Toni), Hans Groß (Mérte Hans), Josef Wojtek,  Johann Loris (Zerner Hans), ......, .......                       


In einer schwungvollen Rede begrüßte Lehrer Zimmerer Gesandten von Mutius als Vertreter der Urheimat der Banater Schwaben, die ihre deutsche Art auch nach 200 Jahren im neuen Vaterland treu bewahren wollen. Minister von Mutius dankte ergriffen für den unerwarteten großen Empfang und versicherte, daß er nach seiner Rückkehr in Deutschland mit Stolz von den Banater Schwaben wird berichten können. Gemeinderichter Stefan bot in seinem gastfreundlichen Hause den Gästen ein echt schwäbisches Mittagmahl, nach welchem die Wirtschaft des Gastgebers und das gegenüberliegende typische Kleinhäuslerhaus Bauer besichtigt wurde, wo der glückliche Vater stolz eine Doppelreihe von 4 Buben dem Minister präsentieren konnte. Vor der Abfahrt ist  noch der Jugend ein kurzer Besuch abgestattet worden, die im großen Wirtshaus gerade ihren Sonntagstanz absolvierte. Nach einer herzlichen Verabschiedung kehrten Herr von Mutius und Begleiter mit den besten Eindrücken nach Temesvar zurück.

aus BÜRGER-ZEITUNG, Perjamosch, Februar 1930

Montag, 18. Juli 2011

Nicht alles Gold

Das Bürgerfestprogramm, herausgegeben von der Stadt Ingolstadt, versprach den Bürgern ein Fest , das nicht nur von Bierkrügen und zünftiger Blasmusik geprägt sein sollte. Von einheimischer Folklore über Volkstanzgruppen aus dem sonnigen Griechenland bis zu anspruchsvollen Chor- und Jazzdarbietungen war alles angeboten . Daß dann nicht alles wie der goldene Luftballon auf dem Programmumschlag glänzte, war bei einem Bürgerfestbummel, mit dem Programm als Wegweiser in der Hand, nicht zu übersehen.

Es geht natürlich nicht um die Verspätungen , mit denen einige Gruppen ihre Vorführungen begannen, denn Zeit hatte an diesem Wochenende jeder, der durch die Altstadt schlenderte oder es sich in einem Biergarten gemütlich machte. Die Art und Weise aber, wie die Auftritte einiger Tanzgruppen organisiert waren und wie diese Gruppen den Bürgern präsentiert wurden, war einfach ... Nein, das war nicht himmelschreiend, das war überhaupt keine Art und Weise.

Was sich zum Beispiel am Freitagnachmittag am Holzmarkt abspielte, war eine Entwürdigung der unermeßlichen Opfer, die die dort aufgetretenen Tanzgruppen für die Fertigung ihrer herrlichen Trachten und für das Einstudieren ihrer aussagekräftigen Volkstänze dargebracht haben. Keine Tanzfläche war vorhanden, und kein Mensch kümmerte sich um einen einigermaßen regelmäßigen Ablauf des angekündigten Programms. Man möge sich die verdutzten Gesichter der dreizehn Kindertrachtenpaare, die in der wunderschönen Tracht ihrer Banater Heimat erschienen waren, vorstellen, als sie vor einem mit Tischen und Bänken vollgestopften Holzmarkt standen und von einer Tanzfläche weit und breit keine Spur war.

Wenn nicht einige beherzte Männer im Handumdrehen eine provisorische Tanzfläche auf dem Altstadtpflaster geschaffen hätten, wären die Kinder wohl unverrichteter Sache und mit getrübten Kinderherzen wieder abgezogen. Wo war die leitende Hand der Volkstanzdarbietungen auf dem Holzmarkt (es erging den Volkstanzgruppen der Siebenbürger Sachsen und der Sudetendeutschen Jugend ähnlich) und die für jede Kulturveranstaltung so wichtige Präsentation?

Anton Potche 

                                                          

      aus DONAUKURIER, Ingolstadt, 08.07.1988

Mittwoch, 13. Juli 2011

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 2

Armer Mann, sollst nicks hun wie e Gaaß un die soll krepeere.


Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)