Montag, 29. August 2011

In einem Satz


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Auf ihrer ersten Ausfahrt erntete die neugegründete Kapelle der Jahrmarkter Jungmusikanten unter der Leitung von Matthias Loris Sonntag in Bruckenau reichen Beifall.
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aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 6. Mai 1970

Sonntag, 21. August 2011

Arrogante Herabschätzung

Zur Mittwochsumfrage über Aussiedler (Ausgabe vom 5.10.1988):


Von den Regierenden, über die Medien bis zu den Stammtischweisen wird das Thema „Aussiedler“ in Pressekonferenzen, Interviews, Rundtischgesprächen und Meinungsumfragen durchleuchtet. Erschreckend ist dabei die Unwissenheit, die manche Wortmelder an den Tag legen. 
Diese Unwissenheit steht meist im indirekten Verhältnis zum Alter des Sprechers. Wie anders kann man sich erklären, daß eine 22jährige Frau in der Öffentlichkeit behauptet, sie könne Aussiedler von Asylanten nicht unterscheiden, und mit arroganter Herabschätzung deren nationale Identität in Frage stellt.    
Jahrmarkt im Banat
Foto: Helen Eichinger
Die Annahme, daß eine solche Äußerung einem verzeihlichen Informationsmangel entspringt, ist an sich noch erfreulich, weil sie die Horrorvision einer gezielten antisemitischen Meinungsäußerung verdrängen kann. Hier sind die Medien und die Schulen gefordert. Nicht nur Zahlen sollen Aussiedlerberichte beherrschen, sondern fundierte Information über deren legitimen Anspruch, als Deutsche unter Deutschen zu leben, ist nötig. Unsere Jugend muß wissen, in welchen Etappen deutscher Geschichte diese Menschen dorthin zogen, woher sie heute kommen, und unter welchen Opfern sie sich ihr Recht auf deutsche Volkszugehörigkeit bewahrt haben.
Vor der Kirche in Lenting steht ein Kriegerdenkmal, worauf Namen wie Müller, Maier, Binder, Lukas und viel zu viele andere verewigt sind. Vor der Kirche in meinem Geburtsort Jahrmarkt im fernen Banat steht ein Kriegerdenkmal, worauf Namen wie Müller, Kilzer, Bittenbinder, Blasy und viel zu viele andere verewigt sind. Wenn diese jungen Männer für die gleiche Sache kämpfen und sterben mußten, warum sollten da ihre Nachkommen nicht in Frieden nebeneinander arbeiten und leben können.  

                                                                                                                              Anton Potche


                       aus DONAUKURIER, Ingolstadt, 14. Oktober 1988


Montag, 15. August 2011

Wochenende mit Musik

Temesvar. - Ein buntes Musikprogramm mit Volksliedern und Schlagern bot am Samstag Abend die Jahrmarkter Kaszner-Kapelle. Den Auftakt machte die Nachwuchs-Kapelle, eine Formation von 20 Kindern im Durchschnittsalter von elf Jahren. Beifall ernteten die Geschwister Kohn mit ihrem Volksliedervortrag sowie Elisabeth Henning, Anna Pechler und die Geschwister Klein und Kaszner als Schlagersänger. Humoristische Einlagen boten Josef Lux und der "Jahrmarkter Niki". Mit diesem Programm sollen in der nächsten Zeit auch Ausfahrten unternommen werden.
Ernst Schön, Jahrmarkt   

aus NEUER WEG, Bukarest, 8. April 1970

Sonntag, 14. August 2011

Bürgschaft für mein Töchterlein

Stets bin ich einsam
In diesem Städtchen,
Wenn die Menschen gemeinsam
Ihrer Toten gedenken.

Meine Toten hetzen
Dem Sonnenaufgang entgegen.
Verlöscht sind die Kerzen
Auf ihren Gräbern.

                                                         Mach dir keine Sorgen,
                                                         Mein kleiner Schatz,
                                                         Für dich bedeutet morgen
                                                         Heimat in dieser Stadt.
                     
                                                         Für dich gibt es keine
                                                         Einsamkeit.
                                                         Dafür bürgt meine
                                                         Vergänglichkeit.

                                                     Anton Potche

aus BANATER POST, München, 05.10.1988                             
                                                 

Dienstag, 2. August 2011

Kurz und Knapp

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Der traditionelle Traubenball wurde in Jahrmarkt groß gefeiert. Der Tanzsaal des Kulturheimes war mit Trauben, Äpfeln und Birnen richtiggehend "behangen", so dass die Hüter viel zu tun hatten, um alle "Naschmäuler" zu überwachen. Für gute Stimmung sorgte auch die Blaskapelle unter Leitung von Matthias Loris.
Gertrude Müller
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aus NEUER WEG, Bukarest, 30. Oktober 1968

Montag, 1. August 2011

Autorenlesung in Ingolstadt

Am 23. Juni fand in der Ingolstädter Stadtbücherei, im Herzogskasten, eine Lesung Banater Autoren statt.
Die einleitenden Worte zu dieser Veranstaltung sprach der Leiter des Hauses, Dipl.-Bibl. Täffner. Er wies darauf hin, daß diese Autorenlesung im Sinne der Patenschaft der Stadt Ingolstadt für die Banater Schwaben stattfindet.

Die Autoren Julia Schiff und Heinrich Lauer wurden vom Kulturreferenten der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Manfred Engelmann, vorgestellt.

Julia Schiff las aus ihren Gedichten, von denen einige auch in der BANATER POST erschienen sind. Sie beendete ihre Lesung mit einer ergreifenden Kurzgeschichte aus der Zeit der Bărăganverschleppung.

Heinrich Lauer las aus seinem mittlerweile bekannten und geschätzten Roman „Kleiner Schwab – Großer Krieg“. Obwohl tragische Weltuntergangsstimmung den Roman durchzieht, entlockte der Autor mit seiner Lesung den Anwesenden immer wieder beifälliges Schmunzeln. Besonders die herbe, gesunde Dorfsprache, im Sackelhausener Dialekt niedergeschrieben, hatte es dem Auditorium angetan.

Nachdem Manfred Engelmann sich bei den Organisatoren, der Ingolstädter Stadtbücherei und dem Vorstandsvorsitzenden der Vereinigung der Banater Schwaben in Ingolstadt e.V., Johann Metzger, für die hervorragende Organisation bedankt hatte, unterhielten sich die Autoren mit den, leider in zu geringer Zahl anwesenden, Zuhörern.
Anton Potche

aus BANATER POST, München, 5. September 1988