Samstag, 17. September 2011

Jahrmarkter Trachtenschau '71

(Zweiseitige Bilddokumentation / Nur das Titelfoto und die Fotos 1 & 2 wurde aus der Zeitung reproduziert. / Die restlichen Fotos stammen aus privaten Archiven. / Die Bildtexte dieser Zeitungsveröffentlichung werden vollständig wiedergegeben.)




Das erste Bild: Die Einwanderer sind in der neuen Heimat angekommen, mit ihren Kindern und ihren Hoffnungen.



Die Jahrmarkter erwiesen sich bei diesem Trachtenfest als eine große und wohlgefügte Gemeinschaft. Es war eine Veranstaltung, die alle mitriss. Und alle erwiesen sich nicht nur als begeisterungsfähig, sondern als Menschen mit viel Kunstsinn: die Großen wie die Kleinen rührten und überzeugten in den Rollen, in die sie sich so gut hineinzuleben verstanden, als Einwanderer, als Bauern, die sich den Boden und die Heimat durch ihrer Hände Arbeit erschließen, als Handwerker, als Teilnehmer der Feste in ihrem Dorf: sie spielten ja ihre Vergangenheit und ihr tägliches Leben.

Ein gut ausgebackenes weißes Bauernbrot - ein Symbol des Fleißes und der Fruchtbarkeit der Bauernarbeit.

Mädchen nehmen Abschied von den Handwerksgesellen, die auf die Walz gehen, wie das viele Jahrmarkter Burschen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts getan haben. Ein Ausschnitt aus dem Bild "Handwerkerleben".

Symbolische Geste für das Fest des Jahres - Kerwei. Die dreißig Paare in der farbenprächtigen Kerweitracht belebten in wenigen Augenblicken ungemein den Saal durch ihre jugendliche Frische.

Vetter Gerhard (Foto oben, mit Pfeife) erzählt Jugenderinnerungen und wird immer wieder mit Beifall unterbrochen. 

Die Wirtin, Wes Kathi, bediente sehr fachgerecht die Handwerker und erwarb sich dadurch auch die Sympathie des Publikums, weil man erkannte, dass sie so recht von Herzen mitmachte. (1)






Ein Freier und sein Mädchen in der Spinnstube. (2)






Eine stattliche Anzahl von Paaren in schönen rumänischen Volkstrachten - rumänische Jugendliche aus der Gemeinde, die mit viel Freude an dem Fest der Schwaben teilnahmen, veranschaulichte die Brüderschaft im Leben und in der Arbeit. 




Im Bild rechts auch ein Paar in sächsischer Volkstracht, das in Jahrmarkt ansässig ist.





Wie sich das schon so eingebürgert hat, verliehen auch diesmal die Zeitungen, die regen Anteil an dem Bemühen um die Pflege des Brauchtums nehmen, einige Preise. Nikolaus Berwanger, Chefredakteur der NEUEN BANATER ZEITUNG, überreichte Reproduktionen von Jägerbildern sowie eingerahmte farbige Kunstdrucke der lustigen Wirtin, der Seiwerts Wes Kathi (Katharina Seibert), dem ältesten Teilnehmer Gerhard Klein, der in der Spinnstube so lustig erzählt hatte, dem kulturbegeisterten Tischlermeister Peter Oberle, sowie den Hauptorganisatoren: Prof. Josef Schäffer, der die künstlerische Gesamtleitung inne hatte, Prof. Hans Speck, verantwortlich für historische Dokumentation, und Kulturheimdirektor Mihail Lukas. Einen Sonderpreis der KARPATEN-RUNDSCHAU überreichte deren Chefredakteur Eduard Eisenburger dem als Witzbold bekannten Josef Tannenberger, dessen Haus vor kurzem brannte und der dennoch mitmachte. NW-Chefredakteur Anton Breitenhofer gab drei Preise ebenfalls an die Hauptorganisatoren des Festes. Rundfunkreporter Hans Bohn hatte eine Vase für das beste Sängerpaar bereit: Erna Mathis und Mathias Stefan.


(Die Fotos der NBZ-Seiten stammen von Trude Peter.)

aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 16. Februar 1971

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