Donnerstag, 26. Januar 2012

Schwoweinderwiu


De Tscharta Phitt vun Johrmark ment, der "Pipatsch" tät - als "Weltblatt", for des wu se sich selwer ausgebt - noch was arich Wichtiches fehle: Die "Inderwius" nämlich, die wu mer doch in jeder ordentlichi Zeitung fine kann. Un darum hat er ens gmacht, mit seim Nochber, em Vetter Niklos.

Do is es:
Tscharta Phitt: Gun Tach, Vetter Niklos. Wann Dr nix dergeje hat, noh mecht ich Eich bitte, mr uf a paar Froche Antwort zu gewe.
Vetter Niklos: Naa, dergeje han ich nix un es freit mich sogar. Es is doch an de Zeit, dass in aam anständiche "Weltblatt" aa a Inderwiu mit aam anständiche Schwob abgedruckt gebt. 
Tscharta Phitt: Eier Maanung iwer die "Pipatsch"?
Vetter Niklos: Hoffentlich gebts aa des Johr a guti Fechsung.
Tscharta Phitt: Wie stehts mit de CFR-Fotballmannschaft?
Vetter Niklos: Wie Matthäi am Letschte; bei deni ware die Aue aa greeßer wie de Phanz, wie se in die "A" han wolle.
Tscharta Phitt: Was siet Dr als greeschtes kummendes Ereignis in de nächschte Johre vor?
Vetter Niklos: Den Tach, an dem wu de ersti Schwob em Michl im Mond die "Pipatsch" iwerreicht, als Freind un Landsmann.
Tscharta Phitt: Welles is Eier Maanung noh de greeßte Weltrekord aus alle Zeite?
Vetter Niklos: Ich maans Deitschi Staatstheater is grad derbei, ne ufzustellee: die spiele mehr Sticker in aam Johr wie se Zuschauer han.
Tscharta Phitt: Wie stehts mit de Modi? Wie gfallts Eich besser: Maxi oder Mini?
Vetter Niklos: Wies grad kummt; mir Schwowe gsiehn halt immer geere Maxibrotworscht un han immer was geger Minitrinkgläser. Awer die Hauptsach is, die Mäd sin scheen; de Rest klärt sich. (Um em Stefan Franz recht zu gewe.)
Tscharta Phitt: Was find Ihr als des Schenschti in unsrem Johrmark?
Vetter Niklos: Dass es in de "großi Theatergrupp" noch ke "Musikantestreit" gebt.
Tscharta Phitt:  Dankscheen, Vetter Niklos, un mit de nächschti Glegnheit wer ich Eich nochmol ufsuche.
Vetter Niklos: Adje - un a scheene Gruß an alli "Pipatsch"-Leser.

aus NEUE BANATER ZEITUNG/Pipatsch, Temeswar, 20. Juni 1971

Sonntag, 22. Januar 2012

Ein Priester nahm Abschied

Am 17. September fand in der Ingolstädter St.-Moritz-Kirche ein Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Martin Pauli statt.

Der Mensch und Priester Martin Pauli mußte oft in seinem bewegten Leben Abschied nehmen. Schon als junger Mann wurde er zusammen mit anderen 4500 Landsleuten aus seinem Batschkaer Geburtsort Batsch-Brestowatz vertrieben.

Nach dem Abitur, das er 1941 am erzbischöflichen Gymnasium in Travnik/Bosnien ablegte, folgte das Studium der Theologie in Kalversa und Steinamanger/Ungarn, in Graz und in Eichstätt. Nach seiner Priesterweihe am 15. August 1948 in Eichstätt begleitete er die Kaplanstelle in Wolferstedt bei Wemding, von 1953 bis 1957 die Kaplanstelle in der Pfarrei St. Moritz in Ingolstadt, dann folgte seine Berufung in die Diaspora-Gemeinde Wassertrüdingen am Hesselberg. Ab 1970 war Martin Pauli in der Pfarrei Heideck in Mittelfranken tätig und 1978 kam er wieder nach Ingolstadt, wo er zum zweiten Mal in der Pfarrei St. Moritz eine seelsorgerische Wirkungsstätte fand. Jede dieser Stationen seines Lebens bedeutete für Martin Pauli auch Abschied nehmen, Abschied von den Menschen, die ihm ihre Sorgen und Freuden anvertraut hatten, Abschied von vertrauten Orten, immer wieder auch Abschied von einer neu empfundenen Heimat.

St.Moritz - Ingolstadt
Der erste Abschied aber, jener gewaltsame Akt der Heimatvertreibung, wirkt auch heute noch in der Seele eines Menschen nach, der sich Güte, Barmherzigkeit, Verständnis- und Hilfsbereitschaft sowie uneingeschränkte Achtung vor Gott zu Lebenszielen gemacht hat. Wörtlich sagte Pfarrer Martin Pauli in seiner Abschiedspredigt: "Der Abschied von meiner donauschwäbischen Heimat hat in meinem Herzen tiefe Spuren hinterlassen."

Sein Bekenntnis zur Heimat bedeutete für ihn stets auch Wirken im Sinne der Kirche für Vertriebene und Aussiedler. In der Ingolstädter Zeitung vom 16./17. September war dazu zu lesen: "Von Anfang seines priesterlichen Wirkens an war sein Bestreben, der eingesessenen Bevölkerung gleichermaßen zu dienen wie den Heimatvertriebenen."

Die Verbundenheit des Seelsorgers mit den Vertriebenen zeigt auch die Zusage des Achtundsechzigjährigen, den Kirchweihgottesdienst der Banater Schwaben am 23. September und einen Festgottesdienst der Egerländer Gmoin im Oktober zu zelebrieren, obwohl er aus gesundheitlichen Gründen bereits seit dem 1. Juni im Ruhestand ist.
Anton Potche

aus BANATER POST, München, 20.Oktober 1989

Sonntag, 15. Januar 2012

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 14

 Do hot nemol die Katz hinrem Owe was gsiehn.
☻     ۩     ☺
Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)

Mittwoch, 4. Januar 2012

Briefkaschte

... ... ...
Vun die Sanktannaer drei Blechmusichkapelle schreibt uns de Mayer Stefan un dass es bei ihne grad umgekehrt is, wie in dem anre Dorf, des wu ich net beim Name nenne meecht: In Sanktanna misse die Musikante direkt mit Gwalt derzugebrung were, dass se spiele; un heier zum Maibaamsteche han sich die Buwe ums Hoor a Musich aus em fremde Dorf bringe misse. Bis zuletscht han dann die "Alti" ('m Vetter Kaitan seini) doch gspielt ... Ja, Vetter Stefan, so is des , wann die Leit, wie ihr saat, ke Kurasch han; un mr wees net, obs net am End besser so is, als wie, sie han zu viel ... Vun dere Kapell, die wu in Bukarest un sogar schun in Italien gspielt hat, mechte mer gere mehr wisse un - wanns meglich is - a Bild vun ihne han.
... ... ...
Eier Pipatsch-Briefe-Leser



aus NEUE BANATER ZEITUNG/Pipatsch, Temeswar, 6. Juni 1971