Dienstag, 29. Oktober 2013

"Gruß aus Jahrmarkt" in deutscher TV-Sendung

Bukarest (NW). - Dieser Tage fand in Heltau und Cisnădioara (Kreis Sibiu) die Uraufführung eines Kurzfilms in Farben über das Leben der Michelsberger Sachsen statt. Der Film wurde vom Alexandru-Sahia-Studio gedreht. Für Drehbuch und Regie zeichnet Paul Orza, beraten von Adalbert Millitz. Der im Sommer dieses Jahres von dem gleichen Team gedrehte Farbfilm "Gruß aus Jahrmarkt" über die bekannte Loris-Blaskapelle (am 24. August 1978 vom Rumänischen Fernsehen ausgestrahlt) wurde auch beim diesjährigen internationalen Kurzfilmfestival in Leipzig vorgeführt. Die deutsche Sendung des Rumänischen Fernsehens will den Streifen aus Jahrmarkt in ihrem Programm vom 12. Januar 1979 zeigen.


aus NEUER WEG, Bukarest, 22. Dezember 1978

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Der Meister hat abgedankt

Die Akkorde der Pastoralmesse von Karl Kempter verleihen dem Kirchenschiff einen Hauch von räumlicher Unendlichkeit und (zeitlicher) Ewigkeit. Der Priester schweigt. Seine Predigt aber wirkt in den Herzen und Gehirnen der Menschen. Wenn auch die Zusammenhänge seiner Sätze sich unter dem Einfluß der Chor-Orchester-Harmonien verflüchtigen, so bleiben doch einige Worte haften und die Menschen nehmen sie mit in die Weihnachtszeit: Kroatien, Georgien, Seuchen, Hunger, Armut, Flucht, Asyl, Aussiedler, Sinn für das Wesentliche.
Wir haben uns in den letzten Jahren an diese Art der Botschaften und Mahnungen gewöhnt. Das Medienzeitalter hat den Menschen aus seiner geographischen Enge in das Weltgeschehen katapultiert. Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit ist der Bürger des christlichen Abendlandes für die Mißgeschicke unserer Erde sensibilisiert. Unsere Weihnachtsfreuden werden von unserem Wissen über anderwärtiges Leid getrübt. Man durfte sich auch im letzten Dezember die Frage stellen: Welche Gräueltaten wird uns die Flimmerkiste an diesen Feiertagen bescheren?
Neben dem verurteilenswerten Kriegsgeschehen mit seinen vielen unschuldigen Opfern gab es dann auch ein zwar voraussehbares, aber mit noch nicht absehbaren Folgen behaftetes, politisches Erdbeben, das das Auseinanderbersten der Sowjetunion besiegelt hat. Lag da nicht so etwas wie Melancholie über der Heiligen-Abend-Stimmung, als die Nachrichtensprecher verkündeten, daß Michail Sergejewitsch Gorbatschow Abschied von seinen engsten Mitarbeitern genommen hat? Er habe Saft und Gebäck reichen lassen und ihnen Glück gewünscht.
Am 1. Weihnachtstag 1991 sprach Gorbatschow zu den Völkern des Geschichte gewordenen Sowjetreiches: "Aufgrund der entstandenen Situation durch die Bildung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten beende ich meine Tätigkeit als Präsident der UdSSR. ... Zum letzten Mal spreche ich zu Ihnen als Präsident. ... Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute."
Schlichte, einfache Worte, die eines der größten Ereignisse der Geschichte beenden: das friedliche Abschaffen eines menschenunwürdigen Gesellschaftssystems, des Kommunismus, in Europa und weiten Teilen Asiens.
Natürlich hat Gorbatschow auch Fehler in seiner fast 7jährigen Amtszeit gemacht. Er hat als Mensch agiert und war dementsprechend nicht fehlerfrei. Das Resultat seiner Politik ist aber eine unverkennbare Umstrukturierung der gesellschaftlichen Beziehungen. Jetzt kommt es einzig und allein darauf an, was die neuen Machtinhaber Ost-Südost-Europas und Asiens aus dem Werk Gorbatschows machen. Was ihre Selbstständigkeitsbestrebungen angeht, haben sie ihren Lehrmeister in Demokratie bereits übertroffen.
Es wäre schön, wenn Worte wie Kroatien, Georgien, Seuchen, Hunger, Armut, Flucht, Asyl, Aussiedler aus den Predigten der folgenden Weihnachtszeiten verschwinden könnten. Nur so wird der Sinn für das Wesentliche dieses "freudigen" Festes seine Geltung erlangen.
Anton Potche

aus BANATER POST, München, 20. Januar 1992

Dienstag, 8. Oktober 2013

Zehn Kerweisträuße - Zehn Fassbuwe

Remetea Mică. - Unter den Klängen der Kaszner-Kapelle  aus Jahrmarkt marschierten am Wochenende in Remetea Mică zehn Trachtenpaare zur Kerwei auf, allen voran die Vortänzer Rosina Brandl und Josef Mayer sowie die Nachtänzer Edeltraut Lambrecht und Rudolf Kasztori. Abgeschlossen wurde der Zug mit dem Mehlsäckel Gerlinde Adam und Siegfried Fritz. Kerweivater war erneut Franz Mangi. Hut und Tuch gingen an Adam Bassmann. Das diesjährige Fest hatten Lehrerin Magdalena Röhmich-Butean und Kulturheimdirektor Karl Röhmich-Butean organisiert.
hst
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Măureni.  - Bei der Kerwei in Măureni gab es zehn Fassbuwe, die mit ihren Kerweimädeln zum Fest aufmarschierten. Vortänzer waren Andreas Reinhard und Steliana Blohot, Rechnungsführer Peter Hodri und Edith Pflug, erster Vertrauensmann Walter Dietrich und Rozsi Gyömber, zweiter Vertrauensmann Heinz Schreiber und Erika Buchholz. Sonntagnachmittag wurden die Straußbänder verkauft und Hut sowie Tuch ausgelost. Musik machte die Kaszner-Kapelle aus Jahrmarkt.

hst
aus NEUER WEG, Bukarest, 14. November 1978

Dienstag, 1. Oktober 2013

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 37

Eme gschenkte Gaul schaut merr net ins Maul.
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Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)