Mittwoch, 11. Juni 2014

Größte Trachtenschau der Banater Heide

(Fortsetzung von Seite 1)
Jahrmarkt. - Die Jungen des Jahrgangs 1960 waren die Hauptveranstalter der Jahrmarkter Kerwei '79. Dreiundzwanzig Paare, die Mädchen in Tracht, marschierten unter den Klängen der Loris-Kapelle auf, weitere 17 mit der Hans-Kaszner-Kapelle. Für die Loris-Kapelle war es die 13. Kerwei der Nachkriegszeit, für die Kaszner die achte. 
Kirchweihfest in Jahrmarkt, 1958

Ihre erste Kerwei spielte letztgenanntes Ensemble 1958, als Mathias Glaszmann - seine Tochter Angelika machte diesmal mit - und Josef Eichinger - der Vater der Vortänzerin '79 - den Kerweizug anführten. 


Kirchweihfest in Jahrmarkt , 1956

Die Loris-Kapelle spielte 1956 die erste Nachkriegskerwei, als Hans Tyoschitz Vortänzer war. 1959 gab es in Jahrmarkt keine Kerwei.

Die Kerweijungen marschierten mit ihren bunt geschmückten, bebänderten Hüten Samstagmittag los, gruben die Kerwei aus und zogen durchs ganze Dorf die Bewohner einzuladen und Weinkostproben anzubieten. Am Abend gab es für jede "Kerweigesellschaft" ein gemeinsames Essen. Traditionsgemäß wurden Sonntag in aller Früh die Lose von den Jungen zum Verkauf angeboten, und am Nachmittag zogen die zwei Kerweizüge dann durchs Dorf und die Mädchen zeigten zum ersten Mal ihre sorgfältig vorbereitete Tracht. Der eine Trachtenzug wurde von dem Vortänzerpaar Erna Ferch - Helmar Linz, den "Nohtänzer" Mathias Loris - Elisabeth Klecker und den zweiten "Nohtänzer" Anni Kassnel - Fredi Stoiadin angeführt; der zweite, unter den Klängen der 45 Mann starken Kaszner-Kapelle, von Erika Eichinger - Helmut Kaszner, Erna Weiland - Martin Schütt und Anni Tannenberger - Horst Nover. Am Nachmittag versammelten sich die Jungen bei den Vortänzern, um von dort zur Vortänzerin zu marschieren, wo die Mädchen sie erwarteten. Im Gemeindepark bzw. im Kulturheimsaal folgte dann der für Jahrmarkt spezifische Kerweitanz (mit "Aushalle") und die Verlizitierung des Hutes am Abend. Die Gewinner: Hans Kersch bzw. Valentin Schmiess. Am Montag wurde weiter gefeiert. Die Jahrmarkter, die die Reihe der Kerweifeste im Kreis Temesch eröffneten, feiern in zwei Wochen Nachkerwei, wobei der Nachtänzer die Hauptrolle übernimmt. Dann wird auch das Kerweibild verlizitiert, das dann, wie alljährlich, dem jeweiligen Kapellmeister geschenkt wird. Als Kerweiväter wirkten Michael Probst, der dieses Amt der Familientradition gemäß übernommen hat, bzw. Georg Zeich, der langjährige Organisator der Kaszner-Kerweien.

Neupanat ... ... ... ... ... ... ...


aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 6. Juni 1979






Donnerstag, 5. Juni 2014

60 Johr un ka bißje mied

Es Baumann Zenzi werd 60 Johr alt. Wer is'n des, werre die meiste froe. Die ältre Leit aus Schag wisse's bestimmt un mer Jingre meechte's aah wisse, wann im 54er de Graf Helmut die Zenzi, die mit ehrem scheene Mädchenome Franziska Krems ghaaß hot, net gheirat hätt. So haaßt se halt Franziska Graf un jetz wisse aah bestimmt vill alte un junge Schwowe - un net norr die Schager -, daß se dee Nome sehr wohl kenne, un zwar aus der BANATER POST odder aus'm DONAUSCHWABE.
Foto aus dem Buch
   Notre-Dame im Banat -
Beiträge zur Geschichte
der Klosterschulen der
 Armen Schulschwestern
von unserer Lieben Frau
(1858 - 1948)
Die Frau Graf, wie Franziska Graf in Ingolstadt un Umgebung vun de Landsleit genennt werd, find immer die richtiche Wärter iwer die Schwoweveranstaltunge odder iwer dee oone un annre Jubilar. Des sin nie truckne Berichte, was die Schager Gastwirtsenkelin un Postmeisterintochter, die wu im Temeswarer Gymnasium in der Notre-Dame-Schul ehre Hochdeitsch gschliff hot, unser schwowischer Zeitung onvertraut. Do speert merr immer die notwennich Anteilnahme am Geschehen un's wu annerscht oft vermißte Mitfiele mit de Leit, die wu noch etwas uf die Fieß stelle. De Frau Graf ehre Zeile kumme net aus'me komerzorienteerte Journalisteverstand. Die Fraa schreibt einfach, was ehre Herz ehr dikteert.
Aus'm Ingolstädter Kreisverband vun der Landsmannschaft der Banater Schwaben is Franziska Graf iwerhaupt net wegzudenke. Do muß merr sich mol vorstelle, wie des zugeht, wann 20 selbstbewußte Männer in der Vorstandssitzung in ehrer schwowischer Streitkultur debateere. Do meecht manchesmol nemol de Placido Domingo mit seim Fortissimo dorchkumme. Awwer die Frau Graf, die schafft des mit leiser, awwer bestimmt un iwerzeujend klingender Stimm. Un meistens find die Männerrunde noh aah schnell zu'me akzeptable Kompromiß.

Asso winsche mer ... Naa, des muß ich noch loss werre: Nateerlich wär's mer nie un nimmer ingfall, daß die Frau Graf am 18. Dezember "schun" 60 Johr alt werre kännt. Awwer Leit, die wu Bicher schreiwe, känne ehre Biographie net versteckle, weil so etwas nun mol in e onstänniches Buch gheert. Un so e Buch, des wu unser Lewe im Banat der Ewigkeit iwerloßt, hot aah die Franziska Graf rausgebrung. Es haaßt schlicht un einfach Schag an der Temesch un is e echtes Gemeinschaftswerk vun vill Schager Landsleit.
So wolle mer hoffe, daß mer der Frau Graf ehre Artikle, ergänzt mit de Bilder vun ehrem Helmut, noch oft lese un siehn känne. Weiterhin vill un guti Inspiration un die Gsundheit forr die Zukunft ! Des is unser aller - die wu Frau Franziska Graf vum Siehn, Heere un Lese kenne - Glückwunsch zum 60ste.
Potche Toni
aus BANATER POST, München, 10. Dezember 1993


Dienstag, 3. Juni 2014