Donnerstag, 17. Juli 2014

Musich ausm Kroteloch

Musich is scheen. Do kann mr nix drgeje saan. Wann die Loris-Kapell oder die Kaszner-Kapell vun Johrmark spiele, die Musikante vun de Anni Hann, die Schmitz-Kapell vun Sacklas oder die vieli anri Musichformazione aus de Stadt un vum Land. Wann mr de Schubert-Chor singe heert, werds eem warm ums Herz un mr ruft bravo, scheen wors, nor so weitermache! Net scheen awer is es, wann mr in Fratelia am Owed am Ecke vun de Shakespeare- un Muzicescu-Gass steht un dem Konzert vun de Krote zuheert, die was dort in deni Wasserlecher lewe un sich luschtich vrmehre.
"Hat Dir do e eigni Krotezucht", han ich e Ingeborene vun dort gfroot, "oder gheere die do de Stadt?"
"Die Lecher do un de Grawe han die städtischi Bulldozer ausghob, un's Wasser spendiert de Himmel. Die Krote fiehle sich do wie Gott in Frankreich, sin luschtich un fidel un han e Orchester gebild, was sich heere losse kann. Horcht norr hin, wie scheen die des mache", hat der Mann mir des gsaat.
Ich han hinghorcht un ich muss saan, die kenne sich wirklich heere losse. Do wor eich e Solist mit ner ganz gwaltich Stimm, e Krotebaritonist. Begleit is er gin vum Krotechor. Des wor eich e Konzert, des was mr ufhole hätt misse for die Plattespieler un die Kassetofoner.
"Mit dem is awer noch nit genuch", hat e anre gement, "wann dann noch die Katze ufm Bodm anfange ihre Lieweslieder zu singe, is for nächtlichi Zerstreiung gsorcht. Nor dass mr die Katze mit paar gut gezielt geworfeni Krumbiere steere kann. Geger die Krote awer is mr machtlos."
"Un sin die nor do, bei Eich drhem, die Krote?"
"Aso, am  Ecke vun dr Ulpia-Traiana- un dr Migdalelor-Gass hat sich do neilich e Konkurrenz ufmache wille. Es wore awer nor jungi Choriste, ohni Solist. Wies Reenwetter dann ufgheert hat, hat sich de Chor ufgeleest. So sin mir mit unserer Sängerschar alleenich geblieb. Ich men, mir sin do alleenich in dr ganzi Stadt. Mr soll eigentlich stolz sin uf so e Attrakzion, wann der Mensch net des Bedirfnis nohm Schlof han tät. Un inschlofe, bei dem Konzert? Wer hat schun so was gheert? Mir leije im Bett un gfreije uns, dass dr Summer erscht anfangt un dass mir des Glick han were, bis spot im Herbscht jede Owed un jede Morjet umsunscht des Krotekonzert heere zu kenne. Es git Leit bei uns, die mene, wie des wär, wann mr die Krote uf e Turnee schicke kennt, zu anre. Ganz umsunscht un gratis. Mr brauch drfor nor e Bulldozer anstelle, der hebt paar Lecher aus, des Wasser is dann ke Problem meh, un die Krote, die spendiere mir."

Die Krote gheert un die Meenunge ufgschrieb hat de Vetter Niklos.

aus NBZ / Pipatsch, Temeswar, 10. Juni 1979

Dienstag, 8. Juli 2014

"Junge Herzen" lassen Herzen höher schlagen

"Junge Herzen" heißt die neueste CD/MC, die Das Schwabenecho in einem Phonosound-Studio bespielt hat. Wer sich diese CD/MC auflegt, wird schon nach den ersten Klängen erkennen, daß hier eine ganz hervorragende tontechnische Leistung vollbracht wurde.
Aber dieser eigenartige, ja teilweise sogar eigenwillige und dann wieder so altvertraute Klang, der alle zur Zeit erfolgreich zirkulierenden Stilrichtungen der volkstümlichen Musik in sich birgt und trotzdem jenseits jeder nur anklingbaren platten Nachahmung liegt, wo mag der wohl herkommen? Vielleicht sollte man als Antwort darauf die Musikstätten erwähnen, an denen die Musiker des Schwabenechos sich von Zeus' Töchtern Euterpe und Erato verwöhnen ließen. Es sind diese neben dem Temeswarer Musiklyzeum Ion Vidu die Konservatoriums und Musikhochschulen in Bukarest, Klausenburg, Trossingen und Mannheim. Musikalisches Können und Liebe zur Musik sind sehr wohl in Tempeln der Tonkunst vermittelbar, aber das unergründbare Gespür für eine gewisse Musik muß auch im Kindheitsumfeld eines Musikers gesucht werden. In der Musik des Schwabenechos vibriert die endlos scheinende und zum Gefühl der Ewigkeit anregende Weite der Banater Heide.
Hier sind sieben Musiker angetreten, die Musik ihrer Väter in einen neuen, zeitgemäßen Sound zu kleiden. Sie haben all ihr Können, aber besonders ihren Idealismus in diese Medienproduktion investiert und was dabei herausgekommen ist, kann man getrost mit den besten sich zur Zeit im Umlauf befindenden CD/MCs vergleichen.
Der in Jahrmarkt geborene Komponist und Texter Peter Esser schreibt in seinem wahrlich unter die Haut gehenden und auf dieser Produktion veröffentlichten Lied Der Brief: "Grüß mir das Land, nach dem's mich sehnt / Grüß mir die Heimat, die ich nicht kenn."
Da spricht aus einem tiefgründigen Text eine schon fast säkulare, allzu lange mehr oder weniger bewußt wahrgenommene Sehnsucht einer von der Geschichte alles andere als verwöhnten Volksgemeinschaft. Nur wer mit dieser Sehnsucht gelebt hat, kann so viel Gefühl in einen Gesangsvortrag - das gilt übrigens für alle Titel - einfließen lassen. Man spürt förmlich, daß hier eine Gruppe Vokal- und Instrumentalsolisten zu einer nicht alltäglichen Klangharmonie gefunden hat, in der selbst die solistischen Spitzenleistungen jedes Einzelnen nur dazu beitragen, die perfekte orchestrale Einigkeit dieses Klangkörpers zu zementieren.
Das Wirken dieser Musiker ist zweifellos eine Bereicherung unserer kulturellen verbandsinternen Aktivitäten - bewirkt durch zahlreiche Auftritte bei Veranstaltungen landsmannschaftlicher Kreis- und Landesverbände -, aber besonders auch eine niveauvolle Reflektierung nach außen, in die breite Öffentlichkeit. Ihre Namen dürften vielen von uns noch von ihren Auftritten im Banat bekannt sein: Wilfried Bernath (Deutschbentschek), musikalischer Leiter, Komponist, Arrangeur, Texter - Klarinette, Saxophon und Keyboard; Josef Egri (Lugosch) - Gitarre, E-Baß und Vokal; Hans Kaszner (Jahrmarkt) - Posaune, Tenorhorn, Trompete, Saxophon und Vokal; Helmut Kassner (Jahrmarkt) - Trompete, E-Baß und Vokal; Horst Reiter (Großjetscha) - Akkordeon, Keyboard, Saxophon, Klarinette und Vokal; Roland Reiter (Lugosch) Schlagzeug und Vokal; Oswald Windrich (Jahrmarkt) - Tuba, E-Baß und Vokal.

"Junge Herzen"soll unter folgender Bestellnummer in den Handel kommen: CD/MC - 930804/LC 7435. Jetzt ist die CD/MC bereits über die Kontaktadresse des Schwabenechos beziehbar: Wilfried Bernath, Gartenstraße 7, 67691 Hochspeyer, Tel. 06305/5595.
Anton Potche
aus BANATER POST, München, 20. Januar 1994

Video auf YouTube

Dienstag, 1. Juli 2014

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 46

E Kurak phickt der anner ka Aue aus. 
☻     ۩     ☺
Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)