Dienstag, 26. Mai 2015

Jubiläums-Meeting der Guttenbrunner Feuerwehr

An den Feierlichkeiten nahmen offizielle Gäste und über 900 Brandschützer teil / Verdienstdiplom und Ehrengabe
ES - Guttenbrunn. Zu Ehren des 100jährigen Bestehens des Guttenbrunner Feuerwehrvereins fanden am Sonntag in der Gemeinde eine Reihe festlicher Veranstaltungen statt. Die gemeinnützige Tätigkeit der am 1. März 1879 gegründeten Formation wurde innerhalb eines von Volksratssekretär Gheorghe Popa eröffneten Festmeetings in Anwesenheit von Vertretern des öffentlichen Lebens gewürdigt. Es sprachen Vasile Ignat, Sekretär des Arader Kreisvolksrates, Oberst Gheorghe Cuzmanov, Kommandant der Arader Kreisfeuerwehr, Adam Lulay, Kommandant der Guttenbrunner Formation und der Bürgermeister der Gemeinde, Emeric Reştea. Der gefeierten Feuerwehrformation überreichte Oberst Constantin Guţu, stellvertretender Kommandant der Landesfeuerwehr, mit anerkennenden Glückwünschen ein Verdienstdiplom und als Ehrengabe ein Kleinmodell des Feuerwehrdenkmals bei Dealul Spirii. Anschließend fand vor der im Zentrum der Gemeinde errichteten Tribüne der Festaufmarsch der über 900 Mitglieder von 27 Feuerwehrformationen aus den Kreisen Arad und Temesch statt, die der Einladung der Guttenbrunner gefolgt waren. Der Zug wurde von den Blumentaler Brandschützern eröffnet und von der einheimischen Feuerwehr abgeschlossen, die bei dieser Gelegenheit auch ihre technischen Ausrüstungen vorführte, unter denen eine noch betriebsfähige Handpumpe aus dem Gründungsjahr, als Novum ein mit Mitteln der Formation angekauftes und von Mitgliedern hergerichtetes Wasserauto und ein moderner Zisternenwagen besondere Erwähnung verdienen. An den darauffolgenden Geländeübungen auf dem neuen Sportplatz der Gemeinde beteiligten sich 21 der anwesenden Gastformationen. Den I. Platz errangen die Tschakowaer - sie waren unmittelbar von einer Brandlöschaktion nach Guttenbrunn gefahren -, den II. Schöndorf und den III. Traunau. Gleichzeitig fand ein Wettbewerb der Blasmusiken statt. Auf den ersten Rang placierte sich die Jahrmarkter Kapelle unter Leitung von Prof. Matthias Loris, die auch das ganze Fest musikalisch umrahmte, auf den II. Schöndorf und auf den III. Maschlok. Nach den Veranstaltungen wurde im Kulturheimsaal für 1800 Personen ein gemeinsames Essen gegeben. Auch hier zeigte sich, dass das Fest der Feuerwehr ein Fest der ganzen Gemeinde war. Eine Unterbrechung entstand in den frühen Nachmittagsstunden, als die Guttenbrunner Formation an die Spritzen eilen musste. Im zur Gemeinde gehörenden Dorf Chesinţ war ein Brand ausgebrochen, der aber dank prompten Eingreifens sofort gelöscht werden konnte. Die Guttenbrunner Feuerwehrleute bewährten sich auch an ihrem Festtag, getreu dem Wahlspruch: "Uns zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr".
Auf die Guttenbrunner Veranstaltungen kommen wir im ARADER KURIER mit einem Bilderbericht zurück.

aus NEUE BANATER ZEITUNG / Temeswar, 7. August 1979

Dienstag, 19. Mai 2015

Ich bitte um Vergebung

Gott sei's Dank! es ist vorbei, das große Spektakel, das kein Spektakel zuließ und das man gemeinhin Fußball-WM 1994 nannte. Spektakel auf dem Rasen war strengstens untersagt. Wer es wagte, spektakulär zu dribbeln, zu paßen oder gar Tore als Krönung spektakulärer Fußballspielzüge zu schießen, wurde schnellstens von seinem Trainer ermahnt. Taktik war angesagt. Taktik als höchstes Fußballgebot mußten alle Kicker dieser WM beherzigen.
Da gab es dann allerdings einige Jungs aus der Wüste, dem Urwald und aus den Karpaten, die wollten am Anfang partout nicht kapieren, was Taktik im Fußball bedeutet. Sie dribbelten und paßten, rannten und spielten aus Vergnügen, wie ihre augenblickliche Eingebung es eben wollte. Und siehe da: Sie schossen Tore, viel zu viele, zum Verdruß aller Fußballwissenschaftler. Aber ihre Trainer reagierten prompt und brachten ihnen das taktische Fußballgeschiebe bei. Folglich gaben sie das Spielen auf und widmeten sich dem Denken. Umgehend stellten sich die Niederlagen ein und alles verlief im vorgegebenen Lot.
Zum Schluß blieben die besten Taktierer im rennen. In einem wahnsinnig denkanstrengenden Fußballmarathon philosophierten 22 Fußballmillionäre vor den Augen der ganzen Welt, ob es überhaupt sinnvoll sei, in der regulären Spielzeit - noch immer 90 Minuten, ließ ich mir sagen - ein Tor zu schießen. Es gelang ihnen, auch den letzten Langsamdenkern begreiflich zu machen, was taktisches Fußballspielen bedeutet.
Leider mußte ich bei dieser Zeitlupenfußball-Lehrstunde passen und habe folglich bis heute den Sinn dieser umwerfenden Taktik nicht begriffen. Ich schlief in der zweiten Spielhälfte des großen Finales leider ein.
Die Fußballgötter mögen mir verzeihen! Es war ja so schwül an jenem Julisonntagabend.
Anton Potche


 aus BANATER POST, München, 
20. August 1994

Dienstag, 12. Mai 2015

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 58

"Was Menschehänn net alles mache känne!", hot die Fraa gsaat, wie se's Eselche gsiehn hot.

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Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)

Dienstag, 5. Mai 2015

Feuerwehr-Fest in Zăbrani

21 Mannschaften aus den Kreisen Arad und Temesch standen im Wettbewerb

Zăbrani (NW) - Mit einer eindrucksvollen Feierlichkeit in der Dorfmitte und einem großangelegten Wettbewerb auf dem neuen Sportplatz beging die freiwillige Feuerwehr von Zăbrani am Sonntag ihre Hundertjahrfeier. Aus diesem Anlass überreichte Oberst Constantin Guţu, Stellvertreter des Kommandanten der Feuerwehrformationen des Landes, der Jubiläums-Mannschaft eine Ehrenurkunde für besondere Verdienste.
Ihr Kommandant Adam Lulay sprach sodann vor den Hunderten Gästen aus dem Dorf und aus der Umgebung in rumänischer und in deutscher Sprache über die Geschichte der Formation. In ihren Festansprachen würdigten Vasile Ignat, Sekretär des Arader Kreisvolksrates, Emil Reştea, der Bürgermeister, und Popa Gheorghe, der Volksratssekretär von Zăbrani, sowie Gheorghe Cuzmanov, Octavian Gherman und Cornel Serb, die Vertreter der Kreisgruppe Arad der Feuerwehr, die Leistung der Formation aus Zăbrani in den hundert Jahren ihres Bestehens. Es wurde auch angeführt, dass ihre Mitglieder überdies einen wertvollen Beitrag zum Kulturleben dieser Großgemeinde leisten und bei gemeinnützigen Arbeiten stets in den ersten Reihen stehen.
Den Geschicklichkeitswettbewerb gewannen die Mannschaften aus Tschakowa, Schöndorf und Aluniş. Den Wettbewerb der anwesenden Blaskapellen gewannen die Loris-Musikanten aus Jahrmarkt sowie die Kapellen aus Schöndorf und Maşloc. Anlässlich des Jubiläums wurde eine Medaille in Kupfer geprägt. Sie trägt die Innschrift: "100 Jahre seit der Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Zăbrani1879 - 1979".

aus NEUER WEG / Bukarest, 7. August 1979