Dienstag, 30. Mai 2017

Eine Weihnachtsgeschichte für groß und klein

Wie würden wir reagieren, wenn am Heiligen Abend ein mitleiderregender Bettler, mit einem frierenden Mädchen an der Hand, an die Tür unserer warmen, beleuchteten und mit Geschenken vollgestopften Herberge klopfen würde? Ja, wenn wir dann noch bei zögerlichem Hinschauen feststellen würden, dass beide zu den Menschenkindern gehören, deren Behausung ein von Pferden gezogener Planwagen ist?
Friedensstörer am Heiligen Abend, vor unserer Tür; welch eine Verhöhnung unserer zivilisierten, ach so christlich, abendländischen Welt. Wieviel Türen würden sich da wohl öffnen? Viele würden bestimmt vor den flehenden Gestalten krachend zuschlagen.
Aber die vorurteilsfreie Phantasie kindlicher Liebe öffnet am Heiligen Abend die Herbergstüren sperrangelweit, denn es gibt an diesem Abend keine Reichen und Armen, keine Übersättigten und Bedürftigen, nicht in einer unbelasteten Kinderseele. Wer am Heiligen Abend mit offenem Herzen gibt – von seinem Überfluß, nur von seinem Überfluß - , erfährt Dank und wird mit Glücksgefühlen beschert, aus denen er/sie noch lange Kraft für den Alltag schöpfen kann.
Diese Botschaft vermittelt die bewegende Weihnachtsgeschichte Die Bescherung, die kürzlich im Coppenrath Verlag erschienen ist. Das von Ingrid Kesper textgetreu bebilderte Büchlein kann selbst ein beglückendes und gleichsam besinnliches Weihnachtsgeschenk sein, doch nicht eins, auf das man wartet, sondern das man sich selbst zulegt oder gerne zum Feste schenkt.
Der Autor dieser Geschichte kennt die Menschen am Rande der Gesellschaft, verbrachte er doch selbst seine Kindheit an der geographischen Grenze der Jahrmarkter Dorfgemeinschaft. Er spielte auf der „Tscharda“ und sah jahrein, jahraus den „Wagen, über den sich ein rundes Dach spannte“ über die alte Landstraße holpern. Heute ist er ein erfolgreicher Schriftsteller, „de Tscharde Pit“ alias Peter Grosz.
Wir sollten uns Die Bescherung am Heiligen Abend 1995 nicht entgehen lassen.

Anton Potche 

Peter Grosz & Ingrid Kasper: Die Bescherung; Coppenrath Verlag, Münster, 1995; ISBN 3-8157-1144-4; (bei verschiedenen Internetportalen erhältlich ab 4,00 EURO).

aus BANATER POST, München, 11. Dezember 1995

Dienstag, 16. Mai 2017

Johrmarker Sprich un Sprichelcher - 91

De schlechte Leit geht's immer gut.




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Gsammelt vum Frombach Franz alias Gerwer Franz  (1929 - 1999)

Dienstag, 9. Mai 2017

Blasmusikklänge im Banat

HS – Busiasch. Großer Andrang herrschte Sonntag im Park des bekannten Banater Kurortes Busiasch., wo das fünfte Landesfestival der Bläserkapellen in Szene ging, das vom Temescher Zentrum für Volkskunstschaffen alljährlich, am letzten Sonntag des Monats Juni, in dieser Banater Ortschaft organisiert wird. Ausgezeichnete Leistungen boten, so Ladislau Czizmarik vom Haus für Volkskunstschaffen, die Blaskapelle des Kulturheims aus Jahrmarkt unter der Leitung von Matthias Loris, sodann die Bläser des Kulturhauses aus Agnetheln und des Betriebs IMMR 16. Februar aus Cluj-Napoca. Reich mit Beifall belohnt wurden ferner die Kapellen des Lugoscher Textilunternehmens sowie die Bläser aus Neupetsch, Großjetscha, Brateş (Kreis Covasna), Sebisch (Arad) und Lăpuşnicu Mare (Karasch-Severin). Beteiligt waren auch die Dorfkapellen aus Tschene, Grabatz, Tschanad, Schandra und die Blasmusikanten aus Jimbolia und jene des Temeswarer Unternehmens für öffentlichen Verkehr. Dieses Festival erfreut sich immer größerer Beliebtheit.






aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 
1. Juli 1980

Dienstag, 2. Mai 2017

gedanken am meer

wellengemurmel
statt motorenbrummen
endlich gebändigt
mein meereshunger

ein einsames segel
am horizont
frauenbrüste
braungesonnt

GLÜCKLICHE KINDER
UNSERE UND ANDERE
BRAUCHEN FRIEDE & FRIEDE
OHNE ATOMATOLLE

anton potche

aus BANATER POST, München, 11. Dezember 1995