Dienstag, 27. März 2018

Deutsche Laienkünstler zur Kreisphase

HS – Temeswar. Gut abgeschnitten haben bisher die deutschen Laienkünstler des Kreises Temesch bei der gegenwärtigen Auflage des Landesfestivals Cîntarea României, erfuhren wir von Josef Tussinger, Inspektor beim Temescher Kreiskomitee für Kultur und sozialistische Erziehung. Die besten der Amateurkünstler, die sich als Tänzer, Sänger, Maler, Musikanten, Schau- und Puppenspieler an dem großangelegten Festival beteiligen, haben die Kreisphase erreicht. Zu diesen deutschen Kulturgruppen gehören u. a. aus Großsanktnikolaus das Volksmusikorchester und die Blaskapelle (beide von Hans Mayer geleitet), Sänger Matthias Bruckler, der Klub der Schmalfilmer (Ludwig Dama), das Tanzensemble (Emeric Butyurka); aus Billed das Rieder–Orchester, die Blaskapelle, die Theatergruppe (Josef Jochum), das Unterhaltungsorchester, die Sänger Elisabeth Rieder, Norbert Binder, Norbert Pinczes; aus Jahrmarkt die Loris-Kapelle, die Kaszner-Kapelle (jeweils sowohl Blas- wie auch Unterhaltungsmusik), der Sänger Helmut Reinhard; aus Lowrin die schwäbische Collage (Margarete Lippet und Erika Burger), die Sängerin Irmgard Holzinger, das Volksmusikorchester; aus Grabatz die Tillschneider–Kapelle, die Laienspieler mit der Lenau-Gedichtmontage; aus Perjamosch die Volkstanzgruppe, Maler Hans Parison; aus Kleinbetschkerek der Chor, die Blaskapelle und das Unterhaltungsorchester (Franz Haffner), die Sänger Hannelore Paul und Franz Kohlen; aus Neupetsch die Bläser und die Unterhaltungskapelle; sodann die Puppenspieler aus Teremia Mare (Erna Liegl), die Laienspieler aus Gottlob (Willy Gebhardt), Kleinkomlosch (Michael Holzinger), Knes (Katharina Märzacker und Hedwig Dix), die Bläser aus Tschakowa und Sanktandres sowie die Volkstanzgruppe aus Tomnatik.

aus NEUE BANATER ZEITUNG, 12. Februar 1981

Dienstag, 20. März 2018

Clever aus der Affäre gezogen

Zum Artikel Zum Treffen der Oberwischauer kamen Gäste aus der Heimat (DK vom 28. Mai 1996):
Wer die nach 1989 in der deutschen Presselandschaft reichlich erschienenen Artikel und Kommentare über Rumänien – bedingt durch den Sturz Ceaușescus und die folgende Aussiedlerwelle - gelesen hat, mußte immer wieder über die meist geographischen Verwechslungen staunen. Da lag schon mal Kronstadt (Brașov) in Westrumänien oder war Temeswar (Timișoara) sogar die Hauptstadt Siebenbürgens.
Der Teufel steckt halt immer im Detail und verleitet dann auch schnell zum Kochen eines rumäniendeutschen Minderheitenbreis. Der Autor des DONAUKURIER-Artikels hat sich da sprachlich clever aus der Affäre gezogen und durch seine Formulierung verständlich gemacht, dass die Oberwischauer keine Gruppe der Sathmarer Schwaben sind, wie das fälschlicherweise oft angenommen wird.
Nach dem Zerfall der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn (1918) entstand Großrumänien durch die Einverleibung des Banats, Siebenbürgens, des Buchenlandes (Bukowina) und Bessarabiens (heute Teil Moldawiens und der Ukraine) in das von einem Regenten aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen regierte Königreich Rumänien. In diesem Großrumänien – 1940 gingen Bessarabien und die Nordbukowina wieder an die Sowjetunion – lebten sage und schreibe neun deutsche Volksgruppen, die sich durch ihre völlig unterschiedlichen Siedlungszeiträume und die jeweils vorgefundenen andersartigen landschaftlichen und sozialpolitischen Umfelder ethnisch und sprachlich unabhängig und grundverschieden voneinander entwickelt haben. Ein Banater Schwabe kann einen Dialekt sprechenden Siebenbürger Sachsen nur mit Mühe verstehen und umgekehrt.
Während die Bessarabien-, Buchenland- und Dobrudschadeutschen gänzlich aus ihren Siedlungsgebieten verschwunden sind (Umsiedlung ins Deutsche Reich, 1940, ca. 130.000 Menschen), leben in den heutigen Staatsgrenzen Rumäniens noch kleine Zellen der Banater Schwaben, Berglanddeutschen (auch Deutschböhmen genannt), Landler, Oberwischauer (die sich zur Volksgruppe der Zipser bekennen), Sathmarer Schwaben und Siebenbürger Sachsen.
Anton Potche

aus DONAUKURIER, Ingolstadt, 4. Juni 1996

Dienstag, 13. März 2018

Dienstag, 6. März 2018

NBZ-ARCHIVFOTO

(Geskantes Foto aus der  Zeitung)

Eine gute und langjährige Tradition konnte der Jahrmarkter Gesangverein aufweisen, der regelmäßig, besonders im Winter, mit Konzerten und „Dilettanten-Vorstellungen“ vor das Publikum trat. So auch am 27. Jänner 1921, als ein Programm im Gasthaus Zur Eisenbahn (Pannert) dargeboten wurde. Wie aus dem Programmzettel ersichtlich ist, wurde der Reinertrag der damals ins Leben gerufenen Temeswarer Lehrerpräparandie gespendet. Gedruckt wurde die Einladung, die uns Prof. Matthias Loris zur Verfügung stellte, in der Temeswarer Landbote-Druckerei.
Text und Reproduktion: Luzian Geier

aus NEUE BANATER ZEITUNG, Temeswar, 15. Januar 1981